(24.03.2021) Eines der ersten Gemüse, die im Frühjahr frisch geerntet werden, ist Rhabarber. Schon seit Anfang März wird das saure Gemüse im Gewächshaus geerntet, während die Ernte im Freiland gerade begonnen hat. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Das Rheinland ist das bedeutendste Anbaugebiet für Rhabarber in Deutschland. Durch eine Abdeckung mit Folien kann der Erntebeginn verfrüht werden. So können die Verbraucher bis zum 24. Juni, dem Johannistag, die sauren Stangen genießen. Ab Ende Juni müssen sich die Pflanzen auf die nächstjährige Ernte vorbereiten. Sie müssen Kraft sammeln und möglichst viele Reservestoffe im Herbst in den Wurzelstock einlagern.
Auch wenn Rhabarber wie eine Obstart verwendet wird, handelt es sich um ein Gemüse. Denn die fleischigen Blattstiele werden verzehrt.
Gerade zu Ostern bietet sich ein leckerer Rhabarberkuchen oder ein erfrischendes Dessert mit dem sauren Gemüse an. Denn nach einem langen Winter haben wir alle auf den Frühling gewartet. Und Rhabarber ist ein echter Frühlingsbote. Aber Rhabarber „geht“ auch herzhaft! Wie wäre es mit einem leckeren Chutney zu einem guten Stück Fleisch? Ungewöhnlich, aber gut!
Rhabarber löscht auch den Durst. Eine Schorle aus Rhabarbersaft ist in den vergangenen Jahren regelrecht in Mode gekommen.
Rhabarber enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Für den typisch säuerlichen Geschmack sorgen verschiedene Fruchtsäuren und Oxalsäure. Die Säuren können durch das in Milchprodukten enthaltene Calcium gebunden werden. Deshalb empfiehlt es sich, Rhabarber gemeinsam mit Milchprodukten zu verzehren. Wegen des Gehalts an Oxalsäure sollten Nierenkranke auf den Verzehr von Rhabarber verzichten.
Rhabarberstangen lassen sich einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Wer auch nach der Rhabarbersaison noch Lust auf das saure Gemüse hat, kann es sehr gut einfrieren. Dazu werden die Stangen gewaschen, geputzt und in mundgerechte Stücke geschnitten.
(17.03.2021) Die höchsten Umsatzzahlen erreicht Spinat in der Woche vor Ostern, der Karwoche. Denn in vielen Haushalten gibt es an Gründonnerstag traditionell ein grünes Gemüse, vielfach Spinat mit Ei. Damit hat das Blattgemüse aus heimischem Anbau bald Hochsaison. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Frischer Spinat sollte schnell verzehrt werden. In einem Folienbeutel kann er für 1 bis 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das Gemüse kann vielseitig eingesetzt werden. Neben der klassischen pürierten Variante hat sich Blattspinat, eine Zubereitungsart, die eigentlich aus dem Mittelmeerraum stammt, etabliert. Zum Würzen des Spinats eignen sich Knoblauch, Zwiebeln und Muskat sehr gut. Lecker ist aber auch ein Spinatsalat, in dem Babyspinat mit Tomaten und gekochtem Ei kombiniert wird. Dazu passt sehr gut eine Vinaigrette, die mit Meerrettich oder Senf verfeinert wird.
Der Verzehr von Spinat ist sehr gesund, denn er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Vor allem der Gehalt an Kalium, Magnesium, Vitamin C, Vitamin K und Betakarotin macht ihn besonders wertvoll. Allerdings ist der Gehalt an Eisen nicht so hoch, wie früher immer behauptet wurde. Ein Rechenfehler hat dafür gesorgt, dass Generationen von Kleinkindern Spinat essen mussten.
Der überwiegende Teil des im Rheinland angebauten Spinats wird für die Tiefkühlindustrie angebaut. Denn das Gemüse lässt sich sehr gut einfrieren, nachdem die Blätter blanchiert, kalt abgeschreckt und ausgedrückt wurden.
Spinat kann aber auch zum Färben der Ostereier eingesetzt werden. Dazu stellt man einen Sud aus dem Gemüse her und kocht anschließend die zu färbenden Eier in diesem Sud hart. Auch weitere Gemüse, wie Rote Bete oder Zwiebelschalen, eignen sich als natürliche Farbe für Ostereier.
(10.03.2021) Sauerkraut schmeckt nicht nur in der klassischen, deftigen Variante mit Kassler, Eisbein & Co. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Traditionell wird Sauerkraut zu deftigen Speisen serviert, wie Kassler, Eisbein, Schweinebraten oder Bratwurst. Unbedingt gehört Kartoffelpüree dazu. Aber Sauerkraut ist vielseitiger, als viele Verbraucher denken. Roh als Salat, als Suppe, im Auflauf oder auch zu gebratenem Fischfilet schmeckt Sauerkraut lecker. So sind in den vergangenen Jahren viele neue Verwendungsmöglichkeiten entwickelt worden.
In früheren Zeiten stellte jeder Haushalt sein Sauerkraut selbst her. Heute wissen viele Verbraucher nicht mehr, dass das Kraut aus Weißkohl hergestellt wird. Die Kohlköpfe werden geputzt und der Strunk ausgebohrt. Anschließend wird der Kohl gehobelt und mit Salz vermischt. Unter Luftabschluss werden dann Milchsäurebakterien aktiv und vergären den Weißkohl. Schließlich wird das fertige Sauerkraut in Dosen oder Folienbeutel abgefüllt und kann dann über einen langen Zeitraum gelagert werden.
Der Geschmack von rohem Sauerkraut kann bei der Zubereitung durch verschiedene Zutaten beeinflusst werden. Traditionell gehören Salz, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt und Zwiebeln zum Sauerkraut. Speck, Äpfel, Ananas, Wein oder Champagner verleihen dem Gericht eine besondere Note.
Der Verzehr von Sauerkraut ist sehr gesund. Denn es enthält viel Vitamin C und trägt damit zur Stärkung des Immunsystems bei. Der hohe Vitamin C-Gehalt und die lange Haltbarkeit waren der Grund dafür, dass Sauerkraut früher zu längeren Schiffsreisen mitgenommen wurde. Darüber hinaus ist es reich an Ballaststoffen und wirkt deshalb anregend für den Darm. Der Verzehr von rohem Sauerkraut fördert durch die enthaltenen Milchsäurebakterien die Gesundheit der Darmflora.
Im Rheinland befindet sich einer der Schwerpunkte der deutschen Sauerkrautproduktion. Vor allem im Raum Kempen-Krefeld und rund um Euskirchen werden die besonders dicken Weißkohlköpfe für die Sauerkrautherstellung angebaut.
Übrigens essen nicht nur wir Deutsche gerne Sauerkraut. Auch in Osteuropa oder China wird Weißkohl zu Sauerkraut vergoren und gerne verzehrt.
Nach wie vor grassiert in Osteuropa die Afrikanische Schweinepest bei Haus- und Wildschweinen. Da die Afrikanische Schweinepest hochansteckend ist, müssen Mitarbeiter und Saisonarbeitskräfte für das Thema unbedingt sensibilisiert werden. Die Informationsblätter für ausländische Mitarbeiter gibt es auf Englisch, Polnisch, Rumänisch und Tschechisch.
(03.03.2021) Wer an Pilze denkt, denkt zunächst an den Herbst und die Suche im Wald nach Steinpilzen, Pfifferlingen und anderen Arten. Gerade am Niederrhein befindet sich aber ein Schwerpunkt der deutschen Pilzzucht. Weiße und braune Champignons, Shii-Take, Austernseitlinge oder Kräuterseitlinge werden dort jeden Tag frisch geerntet, das ganze Jahr über. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Während Steinpilze und Pfifferlinge bisher nicht kultiviert werden können, gelingt dies für andere Pilzarten durch Spezialbetriebe sehr gut. Ein geeignetes Substrat – je nach Pilzart auf Stroh- oder Holzbasis – wird mit der Pilzbrut geimpft und unter optimalen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen in Kulturräumen weiterkultiviert. Das Pilzgeflecht, das Myzel, durchwächst das Substrat und bildet dann unter entsprechenden Kulturbedingungen Fruchtkörper aus. Dies sind die Pilze, die viele Menschen so gerne verzehren.
Die weitaus größte Menge der im Rheinland erzeugten Pilze sind Champignons. Dabei greifen die Verbraucher seit einigen Jahren immer mehr zu den braunen Champignons, denen ein etwas intensiverer Geschmack nachgesagt wird. Langsam aber stetig wächst die Nachfrage nach anderen Pilzarten. Auch hier werden die Verbraucher am Niederrhein fündig. Vor allem Pilzzüchter mit kleinerem Anbauvolumen haben hier ihre Nische gefunden.
Allen Pilzen gemein ist, dass sie möglichst frisch verzehrt werden sollten. Da kommt die regionale Erzeugung ohne lange Transportwege gerade recht. Pilze sollten unbedingt im Kühlschrank gelagert werden und dies auch nur für maximal ein oder zwei Tage. Sollten die Pilze in dieser Zeit nicht verbraucht werden, können sie auch eingefroren werden. Dazu sollten die Pilze geputzt und in die gewünschte Größe geschnitten werden. Im Gegensatz zu den meisten Obst- und Gemüsearten sollten rohe Pilze auch nicht in Folienbeuteln oder geschlossenen Kunststoffdosen aufbewahrt werden, denn sie müssen atmen können. Eine Papiertüte ist hier viel besser geeignet.
Pilze sollten nicht gewaschen werden, da sie sich ansonsten mit Wasser vollsaugen und beim Braten zäh werden. Eventuell anhaftender Schmutz sollte mit einem Pinsel vorsichtig entfernt werden. Auch ein Schälen ist nicht notwendig. Lediglich die Schnittstelle am Stiel sollte nachgeschnitten werden.
Der Verzehr von Pilzen ist überaus gesund. Sie sind kalorienarm und enthalten Kalium, Vitamin D, Niacin, Riboflavine und Biotin. Bei Vegetariern sind sie sehr beliebt als Eiweißlieferant.