(20.10.2021) Zum Auftakt der Koalitionsverhandlungen wendet sich der Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer mit einem offenen Brief an die rheinischen Bundestagsabgeordneten von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen
In einem offenen Brief an die rheinischen Abgeordneten des Deutschen Bundestages der Fraktionen von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen hat der Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn), Christoph Nagelschmitz, gefordert, sich bei den jetzt beginnenden Koalitionsverhandlungen gegen die Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro je Stunde einzusetzen.
„Die angestrebte Erhöhung auf 12 Euro je Stunde hätte gravierende Auswirkungen auf den Obst- und Gemüsebau im Rheinland, in Nordrhein-Westfalen und in ganz Deutschland“, so Nagelschmitz. Schon jetzt müssten sich die Obst- und Gemüseerzeuger starker Konkurrenz aus Billiglohnländern erwehren. Insbesondere Kulturen, die nur von Hand geerntet werden könnten, stünden bereits unter enormem Druck. Sie könnten bei fortschreitenden Lohnkostensteigerungen künftig nicht mehr in der Region angebaut werden.
Am Beispiel der Einlegegurke, die mittlerweile fast vollständig aus dem Anbau im Rheinland verschwunden sei, machte Nagelschmitz deutlich, dass auch andere bei den Verbrauchern sehr beliebte Obst- und Gemüsearten, wie Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren, Süßkirschen und viele Gemüsearten, kurz vor dem Aus stünden. Importe aus Nordafrika, Südeuropa und Südamerika verdrängten heimische Erzeugnisse, deren Anbaubedingungen den höchsten Anforderungen entsprächen und die auf kurzen Transportwegen klimafreundlich zu den Verbrauchern gelangten. „Immer häufiger müssen sich unsere deutschen Lieferanten einem Preiskampf stellen, den sie wegen der niedrigeren Lohnkosten in den Konkurrenzländern nicht gewinnen können“, so der Präsident. Nagelschmitz stellte den Abgeordneten in seinem Brief die folgenden Fragen:
„Wollen Sie, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher an Rhein und Ruhr auch weiterhin regional erzeugtes Obst und Gemüse mit höchster Qualität und kurzen Transportwegen einkaufen können?
Wollen Sie, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher auch weiterhin auf Obst und Gemüse zurückgreifen können, das nach deutschen Umwelt- und Sozialstandards angebaut wird?
Wollen Sie den Anbau von Obst und Gemüse in Ihrer Region und damit den heimischen Erzeugern die wirtschaftliche Existenz sichern?
Wollen Sie die durch den Anbau von Obst und Gemüse geprägte Kulturlandschaft im Rheinland erhalten?“
Sofern die Abgeordneten diese Fragen mit „Ja“ beantworteten, müssten sie sich für den Erhalt des Obst- und Gemüsebaus im Rheinland einsetzen und eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohnes auf 12 Euro je Stunde verhindern. Es läge jetzt an den Abgeordneten, ob der Anbau von Obst und Gemüse im Rheinland eine Zukunft habe.
„Sorgen Sie dafür, dass bei den jetzt beginnenden Koalitionsverhandlungen nicht in der Arbeitsgruppe „Landwirtschaft und Ernährung“ nachhaltige regionale Erzeugung und Verbrauch gepriesen und gefördert werden, zeitgleich in der Arbeitsgruppe „Arbeit“ mit der Anhebung des Mindestlohnes dem regionalen Obst- und Gemüsebau das Grab geschaufelt wird“, schloss Nagelschmitz.
(13.10.2021) Wenn sich die Quitten jetzt im Herbst leuchtend gelb färben und den unnachahmlichen Duft verströmen, ist die richtige Zeit, die Früchte zu ernten. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Im Erwerbsobstanbau spielen Quitten nur eine untergeordnete Rolle und werden im Handel daher kaum angeboten. Die gelben Früchte findet man vor allem bei einigen direktvermarktenden Betrieben und auf Wochenmärkten.
Quitten gehören zum Kernobst. Doch im Gegensatz zu Äpfeln und Birnen können die Früchte nicht roh verzehrt werden. Dies ist vielleicht auch der Grund dafür, dass Quitten etwas in Vergessenheit geraten sind. Man unterscheidet sogenannte Apfelquitten und Birnenquitten, wobei sich der Name lediglich auf die jeweilige Form bezieht.
Aus Quitten lassen sich zum Beispiel Gelee, Mus, Likör und Brot herstellen. Bei der Verarbeitung ist Kraft gefordert, denn die reifen Früchte sind beim Zerkleinern sehr hart. Zuvor sollte unbedingt der bei einigen Sorten vorkommende wollige Flaum auf der Schale der Früchte entfernt werden, da er Bitterstoffe enthält.
Quitten enthalten viel Vitamin C, Kalium und Eisen. Sie sind seit Jahrhunderten in der Volksmedizin bekannt. Aufgrund ihres hohen Pektingehalts können Sie Giftstoffe im Darm binden und ausscheiden.
Frische Quitten lassen sich über mehrere Wochen kühl lagern. Sie duften sehr stark, sodass sie am besten nicht mit anderen Obstarten gemeinsam aufbewahrt werden, da diese sonst den Geruch annehmen. Legt man mehrere reife Früchte in ein warmes Zimmer, riecht der ganze Raum angenehm nach Quitten.
Wem die Zubereitung zu viel Arbeit macht, der kann auf Sauerkraut oder Rotkohl aus rheinischer Verarbeitung zurückgreifen.
(06.10.2021) Im Rheinland läuft die Kappesernte derzeit auf Hochtouren! Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn) hin.
Foto: Sabine Weis
Mit dem Wort „Kappes“ bezeichnen Rheinländer den Kopfkohl, allen voran den Weiß- und Rotkohl. Weißkohl wird auf einer Fläche von mehr als 850 ha und Rotkohl auf mehr als 500 ha angebaut. Ein großer Teil dieser Flächen geht in die Verarbeitung zu Sauerkraut, Krautsalat oder Rotkohl im Glas oder Folienbeutel. Aber auch für den Frischmarkt wird großflächig angebaut. „Kappes“ spielt im Rheinland also eine gewichtige Rolle.
Die wichtigsten Verwendungsarten des Weißkohls sind milchsauer vergoren als Sauerkraut, als Krautsalat oder gedünstet als Gemüsebeilage. Aber Weißkohl kann viel mehr: Als Kohlroulade ist er genauso beliebt wie als Zutat für Eintöpfe oder Aufläufe. Wer etwas Neues ausprobieren möchte, kombiniert gedünsteten Weißkohl mit Nudeln. Eine ungewöhnliche, aber leckere Kombination.
Gerade in den Herbst- oder Wintermonaten sind Weißkohl und Sauerkraut besonders empfehlens-wert. Sie enthalten viel Vitamin C, Vitamin B und K sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Eisen und auch einen hohen Anteil an Ballaststoffen. Der Vitamin- und Mineralstoffgehalt stärkt das Im-munsystem und schützt so vor Erkältungen.
Im Lebensmitteleinzelhandel werden in der Regel kleine Kohlköpfe angeboten. Diese halten sich bei kühler Lagerung über längere Zeit. Ist der Kohlkopf angeschnitten, sollte die Schnittfläche mit Frischhaltefolie abgedeckt werden. Auch dann ist eine Lagerung noch über mehrere Tage möglich.
Weiß- und Rotkohl wird in den kommenden Wochen zu vielen traditionellen Gerichten gereicht: als Sauerkraut zu Haxe oder Kassler, als Krautsalat zu Deftigem beim Oktoberfest, der Rotkohl zu Gans oder Wild.
Wem die Zubereitung zu viel Arbeit macht, der kann auf Sauerkraut oder Rotkohl aus rheinischer Verarbeitung zurückgreifen.
(29.09.2021) Besitzer eines Walnussbaumes haben derzeit viel zu tun. Denn momentan läuft die Ernte der Walnüsse auf Hochtouren, berichtet der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).
Foto: Sabine Weis
Nur die Besitzer eines großen Gartens können allerdings selbst ernten, denn Walnussbäume benötigen viel Platz. Deshalb halten in den kommenden Monaten auch viele rheinische Obsterzeuger frische Walnüsse für die Verbraucher bereit. Die Ernte der Nüsse macht eine Menge Arbeit. Sie müssen aufgesammelt, gewaschen und anschließend getrocknet werden. Die Walnusskerne sind von einer Haut umgeben, die bei frischen Nüssen abgeschält werden muss, da sie bitter schmeckt. Erst durch das Trocknen der Nüsse verliert sich der bittere Geschmack, sodass auf das Schälen der Kerne verzichtet werden kann.
Nüssen wird zu Recht ein hoher Fettgehalt nachgesagt. Allerdings beinhalten Walnüsse einen hohen Gehalt an Linolensäure, einer für Herz und Kreislauf gesunden Omega-3-Fettsäure. Die Fette der Nüsse sind ungesättigte Fettsäuren und von daher überaus gesund. Mit Kalium, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Eisen und Calcium ist eine Vielzahl von Mineralstoffen in Walnusskernen enthalten. Besonders hervorzuheben ist aber auch der hohe Zinkgehalt, der wichtig für die Stärkung des Immunsystems ist. Auch der Vitamingehalt ist beachtlich. So sind die Vitamine A, B1, B2, B3, C und E enthalten. Walnüsse sollen eine schützende Wirkung vor Diabetes haben und auch vor hohem Blutdruck bei regelmäßigem Verzehr schützen.
Walnüsse lassen sich kühl und trocken über mehrere Monate in der Schale lagern. Zu hohe Temperaturen führen allerdings dazu, dass die Nüsse ranzig werden.
Die geknackten Nüsse lassen sich vielseitig verwenden. Ob als Salatzutat, Bestandteil von Kuchen, Plätzchen und Desserts oder auch zum würzigen Käse, die Verwendungsmöglichkeiten sind schier unbegrenzt. Wer selber eine große Walnussernte eingebracht hat, kann problemlos in der bald kommenden Weihnachtsbäckerei Haselnüsse durch Walnüsse ersetzen.
Tipp: Walnüsse schmecken nicht nur lecker, aus den Schalen kann man auch ganz leicht weihnachtliche Deko basteln wie Anhänger für den Christbaum, Tischschmuck oder auch Adventskalender. Damit die Schalen beim Knacken nicht beschädigt werden, setzt man einen dünnen Schraubenzieher mittig in die Nussrille und klopft ganz vorsichtig mit einem Hammer darauf.
(22.09.2021) Im Rheinland sind die Birnen reif! Die rheinischen Obsterzeuger ernten jetzt die süßen Früchte, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).
Foto: Sabine Weis
Manch einer mag sie knackig und fest, andere mögen sie weich und saftig. Im September und Oktober ist die Vielfalt der angebotenen Birnensorten besonders groß. Denn nicht nur die Lagersorten Alexander Lucas, Conference und Vereinsdechantsbirne werden angeboten, sondern auch viele Sorten, die nicht so lange lagerfähig sind. Hierzu zählen Gellerts Butterbirne, Gute Luise oder Köstliche aus Charneux. Da sich die Sorten hinsichtlich Geschmack und Fruchtfleischkonsistenz unterscheiden, ist jetzt der richtige Moment, den persönlichen Favoriten herauszufinden. Dabei sollten auch neue Sorten wie Concorde oder Xenia einmal probiert werden.
Beim Einkauf sollten Birnen immer fest und knackig sein. Je nach Aufbewahrungsort werden sie innerhalb weniger Tage weich und saftig. Je kühler die Aufbewahrung ist, desto länger bleiben die Früchte fest. Zum Backen und Kochen sollten die Früchte weich und saftig sein, da das Aroma dann am intensivsten ist. Eine Lagerung im Folienbeutel reduziert die Verdunstung von Feuchtigkeit und damit das Welken der Früchte.
Birnen können vielseitig verwendet werden. Natürlich werden sie vor allem roh als Snack, im Müsli oder im Obstsalat verzehrt. Die süßen Früchte eignen sich aber auch hervorragend als Kuchenbelag oder als Beilage zu Wild, kräftigem Käse oder Grünkohl. Auch eine Konfitüre in Kombination mit anderen Früchten ist sehr lecker.
Birnen enthalten die Vitamine A, B3, C und E. Auch die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor sind enthalten. Hierdurch wirken die Früchte entwässernd, stoffwechselanregend und nervenstärkend. Der Verzehr von Birnen ist also überaus gesund.